Zwölfjährige Cellistinnen überzeugten
Kronberg (pf) - Musikalische Wunderkinder waren die Komponisten, deren Werke das Neue Orchester Kronberg am Sonntagnachmittag in der Johanniskirche spielte. Antonio Vivaldi war schon als Kind gelegentlich im Orchester der Kathedrale von San Marco als Violinist für seinen Vater eingesprungen. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte mit neun Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt als Pianist und begann wenig später, eigene Kompositionen zu schreiben. Wolfgang Amadeus Mozart begann mit drei Jahren Klavier, mit vier Jahren Geige zu spielen, gab mit fünfeinhalb Jahren sein erstes öffentliches Konzert und hatte mit zwölf Jahren schon drei Opern komponiert. Johann Sebastian Bach war als Kind ein begabter Chorsänger und lernte von seinem ältesten Bruder Christian schon früh das Orgelspiel.
Dazu passte, dass die beiden Solistinnen des Konzertes, die beiden Cellistinnen Annabel Hauk und Merle Geißler, gerade erst ins Teenageralter gekommen sind. Beide sind 1999 geboren, spielen seit ihrem fünften beziehungsweise sechsten Lebensjahr Cello, werden im Emanuel Feuermann Konservatorium, der Celloschule der Kronberg Academy, von Erik Richter unterrichtet und haben sich im Wettbewerb "Jugend musiziert" sowie im "Mendelssohn-Wettbewerb" bereits erste Preise erspielt.
Souverän, lebendig und mit großer Musikalität gestalteten sie Antonio Vivaldis Konzert für zwei Violoncelli und Streichorchester, wobei der Gitarrenprofessor Olaf Van Gonnissen den Theorbe-Part übernommen hatte. Dirigent Karl-Christoph Neumann hatte sich in die erste Bank des Kirchengestühls gesetzt und leitete von dort aus sein Orchester und die beiden Solistinnen, die mit großer Sicherheit musizierten und dabei ebenso einfühlsam wie aufmerksam aufeinander eingingen. Der begeisterte Applaus, der nach dem letzten Ton aufbrandete, war mehr als verdient und es war eine berührende Geste des Danks und der Verbundenheit, dass sie in diesem Moment ihren Cellolehrer Erik Richter zu sich in den Altarraum der Kirche holten.
Begonnen hatte das Konzert mit der Sinfonia Nr. 10 in h-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy, der - als er sie komponierte - kaum älter war als die beiden Cellistinnen, die danach spielten. Karl-Christoph Neumann gestaltete dieses Werk mit der für ihn charakteristischen beherzten Leidenschaft, wobei ihm seine Musikerinnen und Musiker so sensibel und hervorragend folgten, dass er sich nach dem letzten Takt begeistert bei ihnen bedankte. Auch in Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie in C-Dur, die nach dem Vivaldikonzert für zwei Celli erklang, präsentierte sich das Neue Orchester Kronberg mit seiner Konzertmeisterin Elisabeth Neumann-Beuerle als souverän musizierendes Ensemble, ebenso im Ricercare aus dem Musikalischen Opfer von Johann Sebastian Bach.
Den Abschluss bildete Bachs Kantate "Jauchzet Gott in allen Landen" für Sopran, Trompete und Streicher. Eva Heiny gestaltete den Trompetenpart strahlend und überzeugend, wahrend die Sopranistin Amrei Beuerle zwar weniger mit den Tönen, wohl aber mit der Verständlichkeit des Textes ihre Schwierigkeiten hatte. Dafür gelangen ihr viele der alles andere als leicht zu singenden Koloraturen mit ihrer strahlenden klaren Stimme sehr eindrucksvoll. Und den Text konnte das Publikum auf Seite 3 im sorgfältig und ausführlich gestalteten Programmheft mit- und nachlesen.
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Kronberg (pf) - Musikalische Wunderkinder waren die Komponisten, deren Werke das Neue Orchester Kronberg am Sonntagnachmittag in der Johanniskirche spielte. Antonio Vivaldi war schon als Kind gelegentlich im Orchester der Kathedrale von San Marco als Violinist für seinen Vater eingesprungen. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte mit neun Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt als Pianist und begann wenig später, eigene Kompositionen zu schreiben. Wolfgang Amadeus Mozart begann mit drei Jahren Klavier, mit vier Jahren Geige zu spielen, gab mit fünfeinhalb Jahren sein erstes öffentliches Konzert und hatte mit zwölf Jahren schon drei Opern komponiert. Johann Sebastian Bach war als Kind ein begabter Chorsänger und lernte von seinem ältesten Bruder Christian schon früh das Orgelspiel.
Dazu passte, dass die beiden Solistinnen des Konzertes, die beiden Cellistinnen Annabel Hauk und Merle Geißler, gerade erst ins Teenageralter gekommen sind. Beide sind 1999 geboren, spielen seit ihrem fünften beziehungsweise sechsten Lebensjahr Cello, werden im Emanuel Feuermann Konservatorium, der Celloschule der Kronberg Academy, von Erik Richter unterrichtet und haben sich im Wettbewerb "Jugend musiziert" sowie im "Mendelssohn-Wettbewerb" bereits erste Preise erspielt.
Souverän, lebendig und mit großer Musikalität gestalteten sie Antonio Vivaldis Konzert für zwei Violoncelli und Streichorchester, wobei der Gitarrenprofessor Olaf Van Gonnissen den Theorbe-Part übernommen hatte. Dirigent Karl-Christoph Neumann hatte sich in die erste Bank des Kirchengestühls gesetzt und leitete von dort aus sein Orchester und die beiden Solistinnen, die mit großer Sicherheit musizierten und dabei ebenso einfühlsam wie aufmerksam aufeinander eingingen. Der begeisterte Applaus, der nach dem letzten Ton aufbrandete, war mehr als verdient und es war eine berührende Geste des Danks und der Verbundenheit, dass sie in diesem Moment ihren Cellolehrer Erik Richter zu sich in den Altarraum der Kirche holten.
Begonnen hatte das Konzert mit der Sinfonia Nr. 10 in h-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy, der - als er sie komponierte - kaum älter war als die beiden Cellistinnen, die danach spielten. Karl-Christoph Neumann gestaltete dieses Werk mit der für ihn charakteristischen beherzten Leidenschaft, wobei ihm seine Musikerinnen und Musiker so sensibel und hervorragend folgten, dass er sich nach dem letzten Takt begeistert bei ihnen bedankte. Auch in Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie in C-Dur, die nach dem Vivaldikonzert für zwei Celli erklang, präsentierte sich das Neue Orchester Kronberg mit seiner Konzertmeisterin Elisabeth Neumann-Beuerle als souverän musizierendes Ensemble, ebenso im Ricercare aus dem Musikalischen Opfer von Johann Sebastian Bach.
Den Abschluss bildete Bachs Kantate "Jauchzet Gott in allen Landen" für Sopran, Trompete und Streicher. Eva Heiny gestaltete den Trompetenpart strahlend und überzeugend, wahrend die Sopranistin Amrei Beuerle zwar weniger mit den Tönen, wohl aber mit der Verständlichkeit des Textes ihre Schwierigkeiten hatte. Dafür gelangen ihr viele der alles andere als leicht zu singenden Koloraturen mit ihrer strahlenden klaren Stimme sehr eindrucksvoll. Und den Text konnte das Publikum auf Seite 3 im sorgfältig und ausführlich gestalteten Programmheft mit- und nachlesen.
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